Xiphophorus Zuchtformenseite

Lyratailflossen

Auf Doppelschwertträger wurde schon bei der Beschreibung von X.helleri helleri Heckel 1848 hingewiesen. Bei diesen Tieren war parallel zum unteren Schwert auch ein ober-es Schwert vorhanden. Alle anderen Flossen blieben von Verlängerungen unberührt. Nach der Erstbeschreibung von Simpson-Schwertträgern, 1962 von Frau Simpson aus Gardena in Kalifornien, gab es Hinweise auf Leierschwänze die hin und wieder als Mutation aufgetreten waren. Kurt Jacobs schreibt dazu in seinem Buch „Die Lebendgebärenden Fische der Süssgewässer“ Leierschwänze sind aller Wahrscheinlichkeit aus einer Kreuzung des Delta Hochflossers entstanden. Alle Flossen sind verlängert und der äußere Flossenstrahl der Rückenflosse ist stark ausgezogen. Weiterhin besitzt die Mehrzahl der Männchen ein überlanges Gonopodium womit eine Befruchtung der Weib-chen unmöglich erscheint. Anfang der 70er Jahre tauchten die ersten Lyratailschwert-träger im Fachhandel auf, damals noch unter dem Händlernamen „Drachenflosser“. Anfangs noch sehr teuer, gewannen sie schnell an Beliebtheit und sind heute nicht mehr wegzudenken unter den Zuchtformen. Unterdessen gibt es die Lyratailflossen bei allen drei Basisarten. Die Lyratailbeflossung gilt unter den Flossenformen als die Schwierigste. Bei der Zucht solcher Fische muss man einige Grundregeln beachten. Will man diese Fische vermehren geht das nur über normalflossige Männchen. Die Nachzucht spaltet dann in etwa 50% Normalflosser und 50% Lyratailflosser auf. Versuche das Gonopodium zu kürzen um so die Tiere untereinander zu kreuzen, sind fehl-geschlagen. Aus unserer heutigen Sicht sind solche Versuche auch nicht notwendig, da die Vermehrung über Normalflosser gesichert ist. Künstliche Befruchtungen sind bekannt aber nur für die Wissenschaft von Bedeutung. Die qualitativ besten Lyratail-flosser lassen sich in der Basisart X.helleri erzielen. Dabei spielt das Ausgangsmaterial eine untergeordnete Rolle. Es lässt sich aus relativ schlechten Zuchttieren hervorragende Nachzuchten erzielen, wenn folgendes beachtet wird:

Die Wassertemperatur sollte nie über 22°C liegen dazu eine geringe Beckenbesatz-dichte bei guter Fütterung. Was ganz wichtig ist, es muss unbedingt auf Strömung im Aquarium verzichtet werden. Abwechslungsreiches Futter in kleinen Gaben mehrmals täglich. Dazu ist regelmäßiger Wasserwechsel von größter Wichtigkeit. Die Gattung Xiphophorus liebt kein saures Wasser, der PH-Wert soll nie unter 7 liegen. Bei den Jungfischen muss schon zeitig selektiert werden, Fische die nicht in den Standard pas-sen sollten entfernt werden. Bei der Auswahl der Zuchttiere keine Fische verwenden die Erbfehler aufweisen. Kreuzungen mit anderen Sonderflossenformen sind nicht zu empfehlen und werden bei eventuellen Bewertungen bestraft. Durch Kreuzung mit Deltaflossern geht die für Lyratailflosser typische Rückenflosse mit ausgezogenen äußer-en Flossenstrahl, verloren. Dieser Kreuzungsfehler ist über Generationen nicht zu revidieren. Nachdem die Lyratailflossen beim X.helleri fest fixiert waren, begannen Versuche diese Flossenform auch auf die Basisart X.maculatus und X.variatus, zu übertra-gen. Mit etwas Geduld sind Kreuzungen unter den Basisarten möglich verbergen aber die Gefahr, dass es zur Verschiebung des Geschlechtsverhältnisses kommen kann. Als Folge kann sein, dass bei einem Jungtierwurf 100% Männchen oder Weibchen auftreten können. Trotz aller möglichen Folgen gibt es heute diese Flossenform in allen drei Basisarten. Gute Lyratailflosser können beim X.maculatus erreicht werden. Leider kommt es oft vor, dass viele Tiere bei der Ausbildung des oberen und unteren Flossenstrahls der Schwanzflossen, Mängel aufweisen. Bei genügender Sorgfalt ist eine Qualität wie beim X.helleri möglich.Schwieriger wird das beim X.variatus, hier gibt es mehrere Probleme die auftreten können.Seit 1976 gibt es diese Flossenform schon beim Variatus, trotzdem ist er bis heute schwer zu bekommen und dadurch sehr gefragt. Problem Nummer 1 ist die Rückenflosse, diese erinnert oft an eine nicht gewollte Deltaflosse. Es gibt aber auch Fische bei denen diese Flosse standardgerecht wächst. Auch die Schwanzflosse wächst nicht wie bei den anderen Basisarten, oft bleibt der obere Flossenstrahl im Wachstum zurück gleicht sich aber im späteren Alter manchmal wieder aus. Hin und wieder sind bei den Männchen Tiere aufgetreten die ein normales Gonopodium ausbildeten, diese Tiere sind befruchtungsfähig! Bestimmte Stämme neigen dazu viele Frühmännchen hervorzubringen. Besonders scheinen Fische mit dem  Farbgen Nigra davon betroffen zu sein. Um den Zwergenwuchs zu umgehen, hat das einkreuzen großwüchsiger Stämme oft den gewünschten Erfolg gebracht. Eine weitere Schwierigkeit besteht bei dem Abwerfen der Weibchen. Setzt man die trächtigen Weibchen in ein separates Becken, kommt es oft zum Abwurfverhalten. Es scheint auch Weibchen zu geben die unfruchtbar sind. Dazu kommt, dass der Variatus  nicht sehr produktiv ist, ein Wurfergebnis von 35-40 Jungfischen ist schon ein Erfolg. Nachdem zwischen 1985-1992 diese Zuchtform auf keiner Bewertungsschau fehlte, gehören sie heute zu den absoluten Raritäten.

Als Fazit bleibt:

Lyratailflosser ist die schwierigste aber auch schönste Sonderflossenform. Um das Wachstum der Flossen nicht unnötig zu übertreiben, soll die Zucht nur über Normal-flosser erfolgen. Das Kreuzen der verschiedenen Sonderflossenformen untereinander ist abzulehnen. Trotz aller Sorgfalt verlieren die Lyratailflosser mit fortschreitenden Alter an Attraktivität. Das beste Alter dürfte beim X.helleri und X.variatus bei 10-12 Monaten liegen, beim X.maculatus etwas eher.In jüngster Vergangenheit bemühen sich einige Züchter Lyratailflosser mit normalen Gonopodium zu züchten. Bleibt abzuwarten in wie weit diese Bemühungen Erfolg bringen.

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                      X.maculatus Lyratail                    X.variatus Lyratail                        X.helleri Lyratail

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