Arnoldi oder
wagtail
Im Allgemeinen bezeichnet man schwarze
Flossen bei den Fischen als wagtail. Diese Bezeichnung ist auf den ersten Blick
auch richtig. Im Standard gibt es für den Arnoldifaktor und Wagtail das Kürzel
„w“. Sieht man sich beide Zeichnungsmuster einmal genauer an, gibt es doch
sichtbare Unterschiede. Sollen beide Zeichnungen über die Flossenfarbe
unterschieden werden, gibt es eindeutige Unterscheidungsmerkmale. Bei der
Wagtailbeflossung sind die harten Flossenstrahlen tiefschwarz gefärbt. Anders
die Flossenhäute, sie sind grundsätzlich heller und heben sich von den
Flossenstrahlen deutlich ab. Das Schwarz der Flossen
zieht nicht auf den Fischkörper.
Der
Arnoldifaktor fällt durch tiefschwarze Flossen auf. Bei dieser Zeichnung sind
zusätzlich zu den Flossenstrahlen auch die Flossen-häute tiefschwarz. Besonders
bei den Helleris, kann das Schwarz der Flossen auch auf den Körper auslaufen.
Andeutungen einer Linierung werden oft sichtbar. Besonders rote Helleris haben
ein sehr dunkles Rot.
Die
Entstehungsgeschichte dieser Zeichnung geht auf eine Kreuzung mit einer
Lokalform des Kometplatys aus den beiden Fluss-systemen des Rio Jamapa und des
Rio Papaloapan hervor. Durch Kreuzung dieser wilden Lokalform mit einer
goldgelben Zuchtform entstand der Wagtailplaty. Der Arnoldifaktor hat seinen
Entstehungsursprung in Hamburg und wurde erstmalig von Edmund Riechers
gezüchtet. 1936 wurde er von Deutschland in die USA eingeführt. Johann Paul
Arnold beschreibt in der Wochenschrift für Aquarienkunde
die Fische wie folgt:
Die
Tiere haben eine typische Helleriform. Das Rot des Körpers ist recht
verschieden, denn neben einförmig rot gefärbten Exemplaren kommen auch solche
vor, die auf hellem Grund dunkelrote Längsstreifen aufweisen. Die Schwarzfärbung
der Flossen tritt mit fort-schreitender Entwicklung ein, jedoch werden nicht
alle Tiere gleichmäßig schwarz in den Flossen. Es können auch grüne Tiere mit
schwarzen Flossen fallen, die besonders hübsch aussehen.
Auch
in England wurde in der Zeitschrift „Water Life“ am 18.1.1938 darüber berichtet.
Über den Wagtailfaktor berichtete 1950 der amerikanische Forscher, Dr.Myron
Gordon erstmalig über die Entstehung. Er soll über eine Kreuzung von
Kometplatymännchen mit einem Helleriweibchen, entstanden sein.
Grundsätzlich
lassen sich die Arnoldi- wie auch die Wagtailflossen auf alle Grundfarben und
Zeichnungsmuster übertragen, außer Albino. Aber Vorsicht, gewisse Gefahren sind
solche Kreuzungen mitunter ausgesetzt. Die meisten Zeichnungsmuster lassen sich
ohne weiteres mit „Wagtail“ kombinieren. Schwarze Muster sind nicht einheitlich
aufgebaut, sondern bestehen aus unterschiedlichen Pigmentzellen, die als
Mikro-und Makromelanophoren bezeichnet werden. Deren Verteilung führt zu den
charakteristischen Mustern. Konzentrationspunkte sind die Schwanzwurzel und die
Körperseiten unterhalb der Rückenflosse. Bei manchen
Zeichnungen dürfen die Zuchtfische nicht identisch sein, weil Wucherungen der
Pigmentzellen drohen und damit das Zuchtziel nicht erreicht wird. Beim
Arnol-difaktor muss man wissen, dass diese Zeichnung schon allein dazu neigt
Melanome zu bilden, wenn die Zuchtlinie zu eng geführt wird. Kombiniert man nun
dieses Zeichnungsmuster mit halbschwarz-quer, ist nur bei sorgfältiger Auswahl
der Grundfarben, die Entstehung des Farbkrebses zu vermeiden. Es sollte nicht um
jeden Preis versucht werden so schnell wie möglich recht viele gute Zuchtformen
mit Arnoldifaktor zu erreichen. Es fallen bei fast allen Zuchtversuchen genügend
gute Fische mit den gewünschten Zuchtziel. Es muss auch klar sein ,dass im
Gegensatz zum Wagtail der Arnoldifaktor nicht reinerbig zu züchten ist. Da
setzen uns die möglichen Melanome natürliche Grenzen. Dieses Zeichnungsmuster
muss immer wieder neu durch Kreuzung geschaffen werden. Das klingt zwar
auf-wendig, ist es aber nicht.
Folgendes Beispiel dazu:Soll ein roter Helleri mit Arnoldibeflossung gezüchtet
werden, genügt es einen Arnoldihelleri mit einen
Wagtailhelleri zu verpaaren. Die Nachkommen sind dann allerdings spalterbig aber
in der Regel auch frei von Krebswucherungen. Kombinationen mit Tuxedo sind
möglich und besonders reizvoll. Attraktiv wirkt diese Zeichnung bei den
Sonderflossenformen. Als Lyra-oder Deltaflosser sind die tiefroten Fische eine
Augenweide für jeden Züchter. In jüngster Zeit tauchten im Fachhandel vermehrt
auch weiße Fische mit dieser Zeichnung auf. Beim Maculatus mit Guaninglanz
konnte keine Bildung von Farbkrebs beobachtet werden. Wie sich das beim Helleri
entwickelt bleibt abzuwarten. Als Fazit bleibt-eine
anspruchsvolle Zuchtform für den Spezialisten!
Fotos von Arnoldi-und Wagtailzeichnungen
X.helleri Delta arnoldi-rot unten:Wagtail-oben
Arnoldizeichnung
Arnoldizeichnung beim Frankfurter-Schwertträger
oben: Wagtail-unten Arnoldizeichnung
perfekte Arnodizeichnung
solche schwarzen Flossen sollten
eigentlich als arnoldi-wagtail bezeichnet werden
die schwarzen Flossen wirken bei allen
Farben sehr attraktiv
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die geläufigste Schwarzzeichnung der
Flossen wird durch Wagtailzeichnung erreicht
einige Tiere zeigen beide Zeichnungen,
oft arnoldi in der Schwanzfl. und wagtail in der RF
.JPG)
X.helleri tuxedo-wagtail-bronze-gelb
ein Helleri mit sehr schwachen ZM
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auch auf den X.maculatus sind die
beiden ZM übertragbar wie hier zu sehen ist
X.maculatus tuxedo-wagtail-gelb mit NF
& LF
X.maculatus Lyratail tuxedo-wagtail-rot
X.maculatus arnoldi-weiß-Guaninglanz
X.maculatus Delta-arnoldi-rot X. maculatus
Lyrat.-wagt.-bronze-weiß- Spiegel.
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X.maculatus Lyratail wagtail-rot X.maculatus Lyratail arnoldi-weiß
Wagtailzeichnung ist auch beim
X.variatus möglich, wenn auch sehr selten